Fußball-Verbandstag Steinburg beschließt Auflösung
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Die Weichen sind gestellt. Auf einem außerordentlichen Kreistag hat der Kreisfußballverband (KFV) Steinburg am Donnerstag-Abend den Weg für den Zusammenschluss mit dem KFV Dithmarschen freigemacht. 30 von 32 anwesenden Vereinen stimmten dem Antrag des Vorstandes auf Auflösung des KFV zum 30. Juni 2017 zu, nur der SV Vaalia Vaale und NFC Mühlenbarbek/Kellinghusen votierten dagegen.
SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer und Kreisvorsitzender Werner Papist sprachen von einem historischen Kreistag - es war nach diesem eindeutigen Votum der letzte als eigenständiger Fußballkreis. Nun kommt es auf den außerordentlichen Dithmarscher Kreistag am 12. Mai an, ob es zu einer Fusion kommen wird. Stimmen die Dithmarscher Vereine auch für Auflösung ihres KFV, wird im kommenden Jahr auf der ersten gemeinsamen Veranstaltung beider Kreise über die weitere Zukunft entschieden. Den größten Teil der Versammlung nahm allerdings die Vorstellung von 26 Anträgen für den SHFV-Verbandstag am 4. Juni ein.
Auf breite Ablehnung stieß dabei die Absicht, freigeholte A-Junioren bei Ausfall ihrer Jugendspiele am entsprechenden Wochenende für Herrenmannschaften zu sperren. Eine Sperre wäre nur sinnvoll für Spieler des absagenden Vereins, so die Meinung der meisten Vereinsvertreter. Aber auch die Festlegung der Federführung von Spielgemeinschaften auf vier Jahre barg großen Diskussionsstoff. Durch das Hin- und Herwechseln der Federführung waren immer wieder Strafen wegen fehlender Schiedsrichter vermieden worden, was mit dem Antrag verhindert werden soll. Die Vereinsvertreter sahen jedoch nicht ein, warum überhaupt Strafen verhängt werden, wenn alle Vereine einer Spielgemeinschaft gemeinsam die geforderte Anzahl an Schiedsrichtern vorweisen können.
Im Rahmen der Aktion ,,Danke Schiri" ehrte Holger Becker als Vertreter des SHFV-Schiedsrichterausschusses den Schenefelder Mirko Sobek. Harsche Kritik am Vorstand des SHFV übte zum Abschluss Jugendobmann Sven Timmermann, der sich unter Tagesordnungspunkt Verschiedenes zu Wort gemeldet hatte. Timmermann zeigte sich enttäuscht über den seiner Meinung nach mangelhaften Stellenwert der Jugend und den verschwenderischen Umgang mit Finanzen. Für ihn sei deshalb nach Auflösung des KFV Schluss. SHFV-Präsident Meyer bedauerte zwar Timmermanns Entscheidung aufzuhören, ließ sich jedoch nicht aus der Reserve locken und verwies auf Beschlüsse des Beirates, in dem die Kreisvorsitzenden in großer Transparenz über alle Vorgänge informiert worden seien und ihm das Vertrauen ausgesprochen hätten.