hsv partnerverein

Kommunikative Katastrophe

Die vier unzufriedenen Landesligisten des KFV Westküste mit Resthoffnung

Die Hoffnung stirbt zuletzt, lautet ein bekanntes Sprichwort. Daran dürften sich derzeit wohl auch die vier unzufriedenen Landesligisten des KFV Westküste klammern. Der Kampf des FC Reher/Puls, VfR Horst, BSC Brunsbüttel und VfL Kellinghusen gegen die willkürlich veränderte Staffeleinteilung, aber auch gegen die Art des Umgangs durch den SHFV hat sie bereits einmal vor den seit dem 1. Juli zuständigen Ausschuss für Satzung und Recht (Nachfolger des Verbandsgerichts) geführt. Allerdings wurde dort der Antrag auf eine Eilentscheidung gegen die endgültige Staffelfestlegung abgewiesen.
 
Immerhin hat der gemeinsame Protest bewirkt, dass der Spielausschuss bei der Erstellung der Spielpläne die Schlüsselzahlen für die Vereine in beiden Staffeln laufen lassen will. Man hält sich also noch eine Hintertür offen. Auch wenn es bei der im Fußball-Westen ungeliebten Einteilung in die Süd-Staffel bleibt – womit eigentlich fast alle Beobachter rechnen – dürfte das Thema noch nicht ganz abgeräumt sein. Stellvertretend für das Quartett hat Rehers Vorsitzender Klaus-Peter Wiesenberg weitere Rechtsmittel angekündigt. Dann hätte wieder der besagte Ausschuss des SHFV – dann wohl endgültig – über die Sache zu befinden.
 
Der Optimismus, dass dabei im Sinne der Klageführer entschieden werden würde, ist allerdings eher gering. Zu groß ist die Enttäuschung sowie das Gefühl, auf taube Ohren zu stoßen. Man fühlt sich gegenüber der Ostküste benachteiligt. Daran können auch Fensterreden wie jüngst beim Vereinigungs-Verbandstag des KFV Westküste in Brunsbüttel nichts ändern. Unabhängig vom Ausgang ist schon jetzt die Verbitterung groß.
 
„Dazu fällt mir wirklich nichts mehr ein“, ist eine oft gehörte, aber eher noch harmlose Formulierung von Betroffenen. Ein denkbar schlechtes Bild gibt dabei der SHFV ab. Der Spielausschuss gibt zunächst am 18. Juni eine favorisierte Variante mit allen Wechsel-Prozeduren vor. Unter Berufung auf die angepriesene Computer-Software wird zehn Tage später eine stark veränderte Version publiziert – zugunsten der Kieler Vereine.
 
Kurze Wege sind offenbar stets ein großer Vorteil. Das alles passiert über die Köpfe der unmittelbar Betroffenen hinweg – eine kommunikative Katastrophe. Dem Frieden im eigenen Verband hat der SHFV damit schon jetzt einen Bärendienst erwiesen.
 
Autor: SHZ/Michael Lemm