Sturmhoffnung Denis Muja
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Fussball-Landesliga Spieler und Trainer des VfR Horst halten große Stücke auf den 19-Jährigen
Nur 15 erzielte Tore in acht Partien – das ist deutlich zu wenig nach Maßstäben des VfR Horst. Ein Grund ist die aktuelle Ladehemmung von Torjäger Michel Gorny, der in der Rückrunde 2016/17 noch praktisch in jeder Partie getroffen hat, seit dem Wechsel in die Landesliga Holstein aber irgendwie gelähmt wirkt. Vor dem Heimspiel am morgigen Sonnabend gegen den Tabellennachbarn TuS Hartenholm stärkt ihm Trainer Michael Fischer demonstrativ den Rücken („Michel hat das Vertrauen des Trainers“), freut sich aber nach überstandenen Verletzungen auf zusätzliche Alternativen im Sturm vor der englischen Woche; Dienstag geht es zum Oldenburger SV. Neben Routinier Artur Frost nennt er besonders Denis Muja, 19 Jahre junger Neuzugang von Holsatia im EMTV.
Fischer lobt den jungen Mann, der den Sprung von der Kreisklasse in die Landesliga scheinbar mühelos geschafft hat, in den höchsten Tönen: „Er ist ein Juwel. Er bringt einfach alles mit: Er ist ein geiler Kicker, hat eine überragende Technik und ist ein großer Läufer“, so Fischer, der mit diesem Urteil nicht allein dasteht. Bei Mujas erstem Probetraining an der Heisterender Chaussee war, so die Überlieferung, Jan Behrendt zu Fischer gekommen und raunte diesem zu: „Du, Trainer, der hat was.“
Was sich auf den ersten Blick wie Lobhudelei anhört, unterstreichen auch die Fakten. Beim 2:3 vor einer Woche gegen den FC Reher/Puls war der VfR mit der Einwechselung von Muja in der zweiten Halbzeit deutlich wacher, auch wenn es nicht mehr zu einem Punkt reichte. Zweimal bereits kürte Fischer den jungen Mann, der eine Ausbildung zum Koch macht, zum Spieler des Tages. Nach dem 4:1-Auswärtserfolg vor ziemlich genau einem Monat beim SV Schackendorf reichte Muja – zwei Vorlagen, ein Treffer – den kleinen Pokal aber an den dreifachen Torschützen René Thies weiter. Auch diese Bescheidenheit sprechen für den Elmshorner, den Fischer nicht nur wegen seiner bereits vorhandenen fußballerischen Fähigkeiten schätzt. Noch etwas unterscheidet ihn von vielen Altersgenossen, die gedanklich schon mindestens Halb-Profi sind: „Er hört zu, nimmt es an und setzt es um“, so der Übungsleiter, der aktuell vor allem eines versucht, seinem Edelstein beizubringen: mannschaftsdienlicher zu spielen und den Ball bei allem positiv besetzten Zug zum Tor auch mal früher abzugeben. Dass es sonst auf die „Socken“ gibt, hat der vergleichsweise schmächtige Muja auch bereits erfahren. „Aus der Verletzung nach einem Foul hat er hoffentlich gelernt“, sagte Fischer. Die Zeit zum Lernen werde er ihm in jedem Fall geben – auf das mit ihm und Gorny die Abteilung Attacke aus vorhandenen Chancen dann auch wieder mehr Tore kreiert. EN/Michael Bunk