Wie tief sitzt der Stachel beim VfR?
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Fussball-Landesliga Horster nach Pokal-Debakel nun in der Liga gefordert
Schweren Herzens holte Michael Fischer den Strafenkatalog heraus. „Das wird für den einen oder anderen Konsequenzen haben“, drohte der Trainer seinen Fußballern des VfR Horst nach dem überraschenden Aus im Halbfinale des Steinburger Pokals bei Kreisligist Fortuna Glückstadt (3:5, wir berichteten). Der Traum von der Titelverteidigung platzte, als die Horster eine desaströse erste Hälfte ablieferten, den stark aufspielenden Gastgebern quasi zum Toreschießen einluden.
Mehr noch als der 1:5-Pausenrückstand ärgerten Fischer jedoch die Platzverweise gegen Michel Gorny (Gelb-Rot, Meckern und Foulspiel) und Dragan Suta (Rot wegen Schiedsrichter-Beleidigung). „Auf dieses unnötige Gesappel habe ich keinen Bock.“ In den berüchtigten Strafenkatalog ließ er sich aber nicht schauen. Möglich sind wohl vorübergehende Streichungen aus dem Kader für den morgigen Punktspielauftakt (16 Uhr) gegen den VfL Kellinghusen. Dabei appelliert Fischer an die Moral seines Teams: „Ich bin gespannt, wie tief der Stachel sitzt.“
Für genügend Motivationsschübe sollte das Duell mit dem Steinburger Kreisrivalen auf dem Rasenplatz an der Heisterender Chaussee (der Kunstrasen ist weiterhin gesperrt) jedenfalls sorgen. Dem überzeugenden 4:0 im letztjährigen Pokalfinale über Kellinghusen folgten zwei 1:4-Pleiten in der Liga. „Geht es nach der Ergebnisstatistik, sollten wir eigentlich hoffen, dass es am Spieltag schneit“, spottet Fischer. Diese Hoffnung muss ihm (wohl) genommen werden.
Die Gefahr eines Ausrutschers zum Liga-Auftakt bleibt allerdings bestehen. Nach Ansicht des Trainers zählt der VfL zu den Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. „Natürlich sollten wir gegen diese Mannschaften dann unsere Punkte holen“, weiß der 49-Jährige um die Bedeutung der Partie.
Autor: EN/Patrick Tabel