VfR Horst erbost über Spielplan
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Fussball Auswärtsspiel in Oldenburg unter der Woche angesetzt
Bislang hat Michael Fischer zum Streit des VfR Horst mit dem Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV) um die Eingruppierung des Steinburger Teams – und dreier weiterer Mannschaften aus dem Bereich des Kreisfußballverbandes Westküste – geschwiegen. Als jedoch am Donnerstag der vorläufige Spielplan für die Landesliga Holstein (Süd) veröffentlicht wurde, brach es aus dem Fußballtrainer heraus: „Mehr Schwachsinn geht nicht.“ Grund: Der VfR Horst soll am zweiten Spieltag auswärts beim Oldenburger SV antreten, was allein nicht problematisch wäre. Wohl aber der vorgesehene Termin: Mittwoch, 9. August, um 19 Uhr. „Wir müssten zwischen 15.30 und 16 Uhr losfahren“, so Fischer, der sich fragt, wie ein normaler Arbeitnehmer das bewerkstelligen soll. „So viel Inkompetenz im Verband ist unfassbar“, polterte der 49-Jährige.
In die gleiche Kerbe schlägt auch Marc Stratmann: „Die neue Strukturreform des SHFV sollte der große Wurf werden und die Vereine entlasten und eine faire Staffeleinteilung ermöglichen. Der Wurf ist Ihnen auf die Füße gefallen“, schreibt der VfR-Präsident in einem offenen Brief an den SHFV-Vorsitzenden Hans-Ludwig Meyer und dessen Geschäftsführer Jörn Felchner. Ferner beklagt sich Stratmann über mangelnde Kommunikation zwischen dem KFV Westküste und der Führungsetage in Kiel: „Man braucht in solchen Situationen einen Kapitän, der zu seiner Mannschaft spricht und das Ruder in der Hand hält. Wenn dieses nicht mehr gegeben ist, muss der Kapitän von Bord.“ Letztlich gleicht dies einer indirekten Rücktrittsaufforderung. Mittlerweile, so Stratmann gestern, habe es aber „sehr gutes“ Gespräch zwischen ihm und Meyer gegeben.
Derweil räumte Staffelleiter Gerd Freisler gegenüber dem Portal Fupa ein: „Im System werden anhand der Schlüsselzahlen, die jeder Verein bekommt, Paarungen erstellt. Erst hinterher kann man dann sehen, dass das in diesem Fall eine unglückliche Konstellation ergeben hat.“
Als mögliche Ausweichtermine für das Horster Gastspiel in Oldenburg führte Freisler die Feiertage am 3. und 31. Oktober an. Auch während des Staffeltages am Dienstag, 18. Juli, in Kiel könnten sich die Klubs noch einmal final abstimmen. Erst danach würden die Spielpläne offiziell.
Weniger Aufregung beim VfR dürfte es dagegen um das Saisonauftaktspiel geben: Am Sonnabend, 5. August, genießen die Schwarz-Weißen Heimrecht gegen den VfL Kellinghusen. Das würde übrigens auch so bleiben, sollte der SHFV dem Protest der West-Vereine tatsächlich stattgeben und diese noch in die Schleswig-Staffel eingruppieren.
Einer der Hauptkritikpunkte des Westküsten-Quartetts an der aktuellen Einteilung sind die längeren Fahrtzeiten zu Auswärtsspielen. Zwar würde der VfR-Tross im Schleswiger Bereich insgesamt knapp 200 Kilometer mehr abreißen als in der Holstein-Staffel. Dank direkter Autobahnanbindung an die meisten Nord-Klubs würden die Horster jedoch rund zwei Stunden Fahrtzeit (Hin- und Rückweg) im Vergleich zur Parallelstaffel einsparen.
Nicht eingerechnet sind zusätzliche Verkehrsverzögerungen, zumal der Weg für den VfR in Richtung Südosten vorrangig über Landstraßen führt. So dauert eine Fahrt von Horst ins 127 Kilometer entfernte Oldenburg (bei Fehmarn) zirka zwei Stunden. Das ähnlich weit entfernt liegende Löwenstedt in Nordfriesland dagegen ist 30 Minuten eher erreicht.
Autor:EN/mbu/pax