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Ein Derby fast zum Vergessen

Als sich noch längst nicht alle der 363 Zuschauer mit Kaltgetränken und Grillspeisen für die bevorstehenden 90 Derbyminuten eingedeckt hatten, ertönte aus der eigens für diesen Nachmittag aufgebauten Soundanlage an der Kiebitzreiher Schulstraße bereits die Tormusik. Den aus der TV-Werbung bekannten Song „Es rappelt im Karton“ von Pixie Paris jagte Lennart Jensen, Sportlicher Leiter bei den Verbandsliga-Fußballern von Rot-Weiß Kiebitzreihe, mit Wucht durch die Lautsprecher. Gerappelt hatte es nach gerade einmal 45 Sekunden beim Gegner VfR Horst. War der mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte bediente Marcel Balfanz zunächst noch an VfR-Keeper Rene Lemke gescheitert, schob Jan Schiebuhr den Abpraller von der Strafraumkante überlegt zur Kiebitzreiher Blitzführung ein.
Wer sich nun allerdings auf ein wahres Fußballfest mit zahlreichen Torraumszenen und hochklassigen Spielzügen einstellte, wurde bitter enttäuscht. „Wenn das dieses sagenumwobene Derby war, dann nichts für ungut, aber da habe ich im Kreis Pinneberg andere Dinge erlebt“, erinnerte sich VfR-Trainer Michael Fischer nach seinem ersten Steinburger Nachbarschaftsduell an die zahlreichen weitaus packenderen Begegnungen zwischen seinem Ex-Klub VfL Pinneberg und der SV Halstenbek-Rellingen. Zwar richtete sich diese Aussage vorrangig an die eigene Mannschaft, welche nach Ansicht Fischers ein „grauenhaftes Spiel“ abgeliefert hatte.
Dennoch wird man sich an das erste Derby zwischen RWK und dem VfR nach mehr als eineinhalb Jahren wohl am ehesten noch in Kiebitzreihe erinnern. So bedeutete der 1:1-Endstand für Rot-Weiß immerhin das Ende einer jahrelang währenden Durststrecke ohne Zählbares gegen den Nachbarn aus Horst.
Das Spiel an sich jedoch dürfte schnell in Vergessenheit geraten. Nachdem Wanja Petersen in der 31. Minute mit einem noch leicht abgefälschten und daher schwer zu haltenden Distanzschuss den Ausgleich besorgte, passierte im weiteren Spielverlauf fast nichts mehr. Hüben wie drüben herrschte meist gähnende Leere im Strafraum. Dafür bestimmten viele kleinere Fouls die Partie und bremsten jeglichen Spielfluss aus. Nach Ansicht von RWK-Coach Oliver Schlegel wurde zumindest jene körperliche Note einem Derby noch gerecht.
Ohnehin fiel Schlegels Fazit wesentlich positiver aus: „Für uns ist dieses 1:1 sicherlich ein Erfolg.“ Auch drei Punkte wären in seinen Augen durchaus möglich gewesen. Im Gegensatz zu den Gästen sorgten die Rot-Weißen – zumindest in Hälfte eins – in Person von Balfanz und Pepe Hartlieb vereinzelt noch für so etwas wie Torgefahr.
Beim VfR hingegen, so der Eindruck, dürfte es in den kommenden Tagen im Training nochmals mächtig rappeln im Karton. „Einfach nur enttäuschend. So eine Leistung in so einem angeblich elementar wichtigen Spiel, das ist mir ein wenig zu mager“, ließ Michael Fischer kein gutes Haar an seiner Mannschaft.
Autor: EN/Patrick Tabel
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