VfR Horst sucht nach Wegen aus dem Mittelmaß
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Vor der Partie in Hohenwestedt klagt VfR-Coach Michael Fischer über zu wenig Tore und zu viele Fehler
Es hatte so schön begonnen: Mit dem deutlichen 4:0-Sieg im Finale des Steinburger Kreispokals hatten sich die Verbandsliga-Kicker des VfR Horst Ende Juli schon einmal einen wichtigen Titel gesichert. Ob da vielleicht in Sachen Saisonziel auch noch ein bisschen mehr gehen würde als die offiziell ausgegebene Qualifikation für die neue Landesliga (mindestens Platz sieben), fragte sich so manch einer hoffnungsvoll. Zumindest mittelfristig hat man in Horst nämlich auch die SH-Liga im Visier.
Nach einem guten Viertel der Saison sieht es derzeit allerdings nicht unbedingt danach aus. Das Team des neuen Trainers Michael Fischer (vorher über zehn Jahre Coach beim Hamburger Oberligisten VfL Pinneberg) belegt mit zehn Punkten Rang elf. Allerdings sind die Süd-Steinburger noch mit einem Heimspiel gegen die SG Bornhöved/Schmalensee im Rückstand (Termin: 4. Dezember).
Aber unabhängig vom Tabellenstand überzeugen auch die bisher gezeigten spielerischen Darbietungen nicht wirklich. Neben gravierenden Fehlern im Spielaufbau sieht man im Horster Lager die mangelhafte Effektivität im Angriff als Hauptgrund dafür. „Das Thema Chancenverwertung war Hauptbestandteil unserer Gespräche im Training“, ließ Fischer verlauten und richtete die Übungseinheiten unter der Woche entsprechend aus. Der bisherige Saisonverlauf war aus Horster Sicht ein einziges Auf und Ab. Dem triumphalen Pokalsieg folgte gegen Finalgegner VfL Kellinghusen nur eine Woche später mit identischem Aufstellung ein 1:4.
„Es waren dieselben Leute, aber es stand eine völlig andere Mannschaft auf dem Platz. Es fehlten Kampfgeist, Wille und Einstellung“, monierte Fischer damals schonungslos. Eigene Unzulänglichkeiten machte er auch beim folgenden 1:4 gegen Schackendorf aus. Das 5:3 gegen den damaligen Spitzenreiter Henstedt-Ulzburg war nicht der erhoffte Befreiungsschlag. Immerhin gelangen Zittersiege gegen Nortorf (3:2) und Fetihspor (2:1) und Moral zeigte man beim FC Reher/Puls (2:2 nach 0:2-Rückstand). Es gab aber auch Rückschläge wie die Niederlagen in Neumünster (1:2) und auf eigenem Platz gegen Todesfelde (1:3). Gerade die jüngste Schlappe war dem Horster Coach ziemlich sauer aufgestoßen. „Todesfelde war die bisher schwächste Mannschaft. Aber bei solchen Fehlern kannst du dir die Kugel auch gleich selbst reinschießen.“
Auch mit der Einstellung einiger seiner Akteure war Fischer nicht zufrieden. So zog er schon relativ früh im Spiel personelle Konsequenzen, obwohl mit Jan Behrend, Tobias Petersen, Kevin Dittmann und Tobias Meseck vier wichtige Stammspieler ohnehin schon fehlten. Das alles müssen die Horster nun hinter sich lassen, denn am Sonnabend (Anpfiff: 16 Uhr) reisen sie zum MTSV Hohenwestedt – ein Team, das nach schweren Wochen zuletzt die Kaltenkirchener TS von der Tabellenspitze stieß und diesen Schwung auch in das Derby gegen den VfR mitnehmen will.
Eine erhöhte Treffsicherheit scheint für die Horster beim MTSV bitter nötig, um den Trend wieder ins Positive zu wenden. Dafür stehen mit Tobias Petersen und Jan Behrendt zumindest zwei der zuletzt schmerzlich vermissten Akteure wieder zur Verfügung. Immerhin ist VfR-Coach Michael Fischer voller Hoffnung auf ein vergnügsames Oktoberfest heute Abend im Horster Clubheim, zu dem seine Kicker das Ihrige beitragen können