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Frost stürmt im Sommer

Warum der VfR Horst einen 33-Jährigen von Pinneberg nach Steinburg lotste.

Klar, Sinan Omerhodzic ist nochmal sieben Jahre älter als Artur Frost. Und dennoch ist der vom VfL Pinneberg gekommene Stürmer nach Florian Rammer der Oldie der Horster Landesliga-Fußballer. Denn zwischen Omerhodzic und Frost gibt es – fernab der Position – einen ganz gewaltigen Unterschied: Omerhodzic hofft mit seinen 40 Jahren, nicht zu spielen – schließlich ist er in erster Linie Trainer der Torleute René Lemke und Niklas Petersen. Frost, vor vier Monaten 33 geworden, hingegen will regelmäßig auf dem Fußballfeld stehen. „Es muss nicht von Anfang an sein, aber die Hauptsache ist, dass man ein bisschen spielt“, sagt der Routinier mit eingebautem Torriecher vor dem zweiten Heimspiel der jungen Landesligasaison am morgigen Sonnabend gegen die Reserve des Schleswig-Holstein-Liga-Vertreters SV Eichede.

Dafür muss Frost erst einmal gesund bleiben. Vorige Spielzeit kam er wegen einer langen Verletzungsgeschichte beim VfL Pinneberg auf insgesamt nur 13 Einsätze in der Ober- und fünf in der Landesliga Hamburg mit zusammen sieben Toren. Hinzu kam ein Treffer im Oddset-Pokal.

Das war zu wenig für die Ansprüche von Frost, der bis Sommer 2009 bei der Kaltenkirchener TS bereits schleswig-holsteinische Fußball-Luft geschnuppert hat, ehe er zum SV Rugenbergen in die Oberliga Hamburg ging. Von dort aus lockte ihn Fischer 2013 nach Pinneberg.

Jetzt war es wieder Fischer zusammen mit seinem Co-Trainer Börje Scharnberg, der ihn zu einem Wechsel bewegte, und für den Frost sogar das Ende der aktiven Laufbahn verschob. „Die beiden haben mich mit SMS zugetextet“, erzählt er lachend. Also sagte er zu, wenn auch nur für ein Jahr.

Irgendwann in absehbarer Zukunft wollen er und seine Lebensgefährtin auch in die Familienplanung einsteigen. Dann bliebe nicht mehr die Zeit für leistungsbezogenen Fußball, da die Trainingsbeteiligung schon wegen des Schichtdienstes als Kommissionierer und Staplerfahrer in einem Autohaus manchen Schwankungen ausgesetzt ist. Das aber ist Fischer und Scharnberg aus gemeinsamen Pinneberger Zeiten bekannt.

„Wir brauchen Tore – nicht nur von Michel Gorny, sondern auch von anderen Spielern“, erklärt Fischer, warum er Routinier Frost neben den sonst alle gerade mal 20 Lenze zählenden Neuzugängen des Sommers unbedingt im Kader haben wollte. „Er hat gefühlt 26 Sekunden gebraucht, um in die Mannschaft zu finden“, so der Übungsleiter über den immer lustigen Stürmer, der seine Erfahrung im Training auch an die jungen Mirco Bassitta und Dennis Muja weitergibt.

Für morgen stellt Fischer ihm sogar eine Stammplatzgarantie aus – obwohl Frost die eigentlich gar nicht haben will. Die Entscheidung über Einsatz oder Bank treffe der Trainer, er selbst könne sich nur anbieten. „Da muss man sich echt an die eigene Nase fassen und im Training Gas geben“, so Frost. Zwei Tore im Kreispokal (beim Halbfinal-Aus gegen Kreisligist Fortuna Glückstadt) und zwei Buden beim Landesliga-Auftaktsieg gegen den VfL Kellinghusen sind aber nicht die schlechteste Bewerbung für einen Platz in der ersten Elf gegen Eichede II. Nach einer Woche Zwangspause wegen einer Weisheitszahn-OP ist Frost seit Dienstag wieder im Training, um sich anzubieten. EN/M. Bunk

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