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Das Derby von zwei Seiten

Foto: Grundt

Er kennt das Steinburger Verbandsliga-Derby von beiden Seiten, hat in der vergangenen Saison zweimal mit Rot-Weiß Kiebitzreihe verloren und in der laufenden Spielzeit mit dem VfR Horst bereits einmal gewonnen: Bastian Clasen. Das vierte – und voraussichtlich auch vorerst letzte – steht am Sonnabend an.
Ein Vergleich fällt Clasen schwer. „Bei Kiebitzreihe war es eine andere Ausgangsposition: Wir waren gerade aufgestiegen und für mich war es mein erstes richtiges Herrenjahr“, erzählt er. „In der Jugend hatte ich immer das Ziel, einmal an der Jahnstraße zu spielen. Dass wir verloren haben, war natürlich nicht so schön.“
Jetzt heißt „wir“ nicht mehr RWK, sondern VfR Horst. Damit erfüllt sich ein Jugendtraum – auch wenn der VfR seit Clasens Wechsel von Rot-Weiß zu Schwarz-Weiß seine Heimspiele bekanntlich nicht mehr an der Jahnstraße, sondern im neuen Sportzentrum Heisterender Chaussee. Und die Ausgangsposition ist für den 21-Jährigen eine ganz andere: Der Tabellenzweite hat Heimrecht, ist haushoher Favorit und nach wie vor im Rennen um den Aufstieg in die Schleswig-Holstein-Liga.
Rot-Weiß Kiebitzreihe hingegen kann als abgeschlagenes Schlusslicht praktisch schon für die Kreisliga West planen. Eine Klasse tiefer als jetzt, da ist sich Basti Clasen sicher, werde Rot-Weiß auch wieder eine gute Rolle spielen. „Viele sind ja nur ein Jahr jünger als ich und wir sind befreundet. Ich weiß, dass es gute Buffer sind, aber denen fehlt in der Verbandsliga eine Führungsperson“, sagt der Baustoffkaufmann, der sich derzeit in der Abendschule montags und mittwochs auf den Fachwirt vorbereitet.
Für morgen, Sonnabend, ist Bastian Clasen aber ganz auf den VfR Horst fixiert und hofft darauf, von Coach Lars Lühmann aufgestellt zu werden. „Ich werde versuchen, mich im Training zu zeigen und die Tatsache, dass wir gegen meinen alten Verein spiele, gilt vielleicht als Bonus“, sagte Clasen.
Anders als in Kiebitzreihe, wo Clasen vergangenes Jahr unumstrittener Stammspieler war, musste sich der Stürmer in Horst ein wenig einreihen. Das sei ihm aber bei seinem Wechsel auch klar gewesen. „Ich konnte nicht erwarten, dass ich da hinkomme und Stammspieler werde“, sagte er. Er habe sogar mehr Einsatzzeiten als erhofft bekommen – bis ihn im Herbst eine Leistenverletzung zu einer dreiwöchigen Pause zwang. „Dabei bin ich rausgerutscht.“ Darüber hinaus habe er viel gelernt – auf dem Platz und zwischenmenschlich.
Sportlich gab es für Lühmann lange Zeit auch keinen Grund, den wieder genesenen Youngster des Teams in die Startelf zurück zu holen: 13 Spieltage blieb Horst ab Saisonbeginn ungeschlagen. „Da schwebten wir auf einer Welle, die uns getragen hat“, blickt Clasen zurück, ehe diese im Monat November auch aufgrund personeller Sorgen in sich zusammenbrach. Die letzten fünf Begegnungen des vergangenen Jahres wurden nicht gewonnen, die Tabellenführung eroberte in dieser Zeit der FC Reher/Puls. „Das muss auch eine Kopfsache gewesen sein“, mutmaßt Clasen mit etwas Abstand.
Die Mini-Krise ist nicht vergessen, aber aus den Köpfen raus – spätestens seit dem 3:0 vor Wochenfrist auswärts beim SV Todesfelde II. „Besser hätte es nicht laufen können“, freute er sich über den gelungenen Wiederbeginn nach der Winterpause. „In der zweiten Halbzeit haben wir gemerkt, dass wir zu alter Stärke zurückgekehrt sind: mit Spielwitz und dem absoluten Willen. Wir haben das Spiel dann dominiert.“
So könnte es aus seiner Sicht natürlich auch morgen Nachmittag laufen. Clasen warnt aber, genau wie Trainer Lühmann, vor Übermut. „Das Hinspiel war nicht einfach, in dem wir 0:1 zurück lagen. Das sollten wir diesmal vermeiden.“ Und genau so sollte das Spitzenspiel am darauf folgenden Wochenende bei Reher/Puls noch keine Rolle spielen. Doch das scheint keine Gefahr zu sein, so Clasens Auffassung, denn: „Im Training am Dienstag gab es schon die ersten Ansagen zum Derby.“
Quelle: Elmshorner Nachrichten, mb
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